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Ulm, power up!

Ulm, die Geburtsstadt von Albert Einstein hat mich vor einigen Jahren schon mal gelockt. Damals auf der Marathon Distanz. Meine Zielzeit habe ich damals übertroffen von daher habe ich sehr gute Erinnerungen an Ulm. Da die olympischen Distanz in Ravensburg dieses Jahr leider nicht stattfand habe ich mich umgesehen und bin auf dein Einstein Triathlon gekommen. Perfekter Termin, perfekter Ort. Da mein Verein Trigantium Bregenz beschloss auch noch die Vereinsmeisterschaft über die olympischen Distanz dort zu veranstalten war der Plan perfekt.

Wer A sagt muss auch B sagen

Die Challenge Walchsee-Kaiserwinkl Mitteldistanz ist zwar noch immer mein nächstes A Rennen von daher war der Plan das Rennen in Ulm als Vorbereitung zu sehen und aus dem Training heraus das Rennen zu bestreiten. Genau wie das Rennen in Obertrum das ja mit einer Schrecksekunde geendet ist.

Vorbereitung ist alle

Am Samstag war noch etwas Aufregung ob das Schwimmen überhaupt stattfinden wird aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeit. Doch zu unserem Glück beruhigte sich die Donau und einem Schwimmen in der Donau steht nichts im Weg. Da die Fliesgeschwindigkeit trotzdem noch hoch war, waren schnelle Schwimmzeiten vorhersehbar. Die Startunterlagen waren schnell geholt und die Wechselzone war auch bis um 9:00 bezogen. Im Kopf gehe ich meinen Wechsel mehrmals durch um zu prüfen ob alles da ist und um später alles automatisiert ablaufen zu lassen (Pro Tipp!!). Bis zum Start waren noch drei Stunden zu überbrücken die wir in geselliger Runde verbrachten.

The Race is on

Pünktlich um 11:40 stehe ich im Neo am Start. Motiviert und ohne Uhr. Mein Plan: laufen lassen, es passierten zu lassen. Was kommt das kommt.
Pünktlich um 11:45 fällt der Startschuss und es geht ab in die Donau. Die Strömung ist stark von daher war mein Motto: In der Mitte des Flusses bleiben. Besonders gut hab ich mich nicht gefühlt im Wasser, das ging schon mal besser dachte ich mir. Aber es war mir egal. Den Schwimmausstieg erreichte ich nach 00:13:08.5 neue PB (Dank dem "Rückenwind") Der Wechsel klappte im Großen und Ganzen ganz gut. Die Socken waren etwas störrisch aber ich habe gewonnen. Auf dem Rad konnte ich sofort druck geben. die Frequenz gefühlt hoch halten und ich überholte Fahrer um Fahrer. Nach 7 Kilometer konnte ich Philipp überholen der mir in der Wechselzone 30 Sekunden abgenommen hat. Ich merkte dass es heute auf dem Rad wie in Obertrum perfekt lief. Dann kam der erste Anstieg 16% 500m lang. Das kleine Blatt war zum ersten Mal gefragt. Die erste Herausforderung perfekt gemeistert. Der Zweite Anstieg war eine lang gezogene Rampe. Perfekt um in Aeroposition durchzudrücken. Die Bergintervalle zeigen ihre Wirkung. Ich liebe meinen Trainer in diesem Moment. Jetzt noch Herausforderung Nummer 3 bewältigen und ich bin durch. Da aber bis Kilometer 35 nichts Forderndes kam dachte ich mir die 18% Steigung ist ein Mythos. Bis sie kam. Wie eine Wand stellt sie sich auf. Rechts das Schild mit den 18%. Kleines Blatt und große Ritzel waren gefragt. Das Notfallsritzel bleibt weiterhin ungenutzt. Im Wiegetritt links an den anderen fahren Vorbei. Ich fühl mich hervorragend, unbesiegbar auch nicht von dieser Wand. Die Steigung wird flacher. Jetzt nur nicht nachlassen dachte ich mir. Von da Weg ging es Bergab zur Wechselzone.
Wie gewohnt öffne ich die Schuhe, raus aus dem rechten Schuh und oje links ausgeklickt. Das einklicken dauerte etwas aber es reichte noch um vor der Linie einen perfekten abstieg zu machen.
Der zweite Wechsel klappte schnell. Jetzt liegen zwischen mir und dem Ziel nur mehr 10k laufen, 2x 5 Kilometer. Auf einer Laufstrecke die ich vom Marathon kenne. Ich bin heiß und nicht nur weil die Sonne scheint. Ich merkte sofort wie gut ich mich heute fühle. Schon die ersten Meter waren genial. Mein Plan bei der Verpflegung war ein andere als sonst. Die ersten Verpflegstationen auslassen und den Magen beruhigen lassen. Auch die Schwämme und Duschen meiden. Das klappte perfekt. Ich lief und lief, überholte Athlet um Athlet. Leider musste ich bei Kilometer 4 eine kleine "Bio-Break" einlegen, auch egal dachte ich. So ist es jetzt und das hindert mich nicht an diesem perfekten Lauf. Bei Kilometer 5 nutzte ich die Trinkstation zum ersten Mal. Meinem Magen geht es gut und ich merke wie ich mit Energie laufen kann. Auf den letzten 3 Kilometer drücke ich noch mal was geht. Ich fühl mich gut und überlegen und Kämpfe um jede Sekunde. Push, Push. Der Zielbogen Uhrzeit 13:55 ich rechne und es überkommt mich. 2:10 in etwa. Die Faust ballt sich. Diesmal aus Überzeugung. Mit Energie. Ich hab dieses Rennen zu meinem Rennen gemacht. Heute hat seit langen gefühlt alles gepasst. Ich konnte meine Leistung bringen wie ich mir das vorstelle.

Im Ziel warte ich auf den Rest der Mannschaft die alle super Leistungen abrufen konnten heute.

Things to think and thank

Kontrolle
Meine Garmin Pulsuhr ist mein Trainingspartner seit Jahren. Sie begleitet mich durch harte und weniger harte Trainingseinheiten. Trotzdem ist sie beim Rennen nicht mein Freund. Zum zweiten Mal habe ich die Uhr diesmal weg gelassen. Es gab somit kein Instrument das mich kontrollieren konnte außer mein Gefühl und mein Kopf. Was soll ich sagen. Es hat wieder geklappt. Es scheint so als könne ich so freier sein. Den Moment mehr Moment sein lassen. Schon beim Start ist es befreiend nicht auf einen Knopf drücken zu müssen sondern sich voll und ganz auf den Start. Selbst im Ziel war es nicht belastend nicht die genauen Zeiten zu kennen. Nicht zu wissen wie schnell war ich in jeder einzelnen Disziplin. Ich konnte die Energie aufsaugen ohne mich selbst zu bewerten. Liebe Uhr. Im Training bleiben wir zusammen. Im Rennen werde ich dich in Zukunft daheim lassen.

Trainer
Lange hat es gedauert um ein Rennen nach Wunsch zu machen. Ich habe hart gearbeitet und meine Trainingsleistungen sprechen für sich. Im Rennen wollte es nicht sein. Bis jetzt. Danke an Florian von Kiing Athletics und Christine. I'm extremly proud to be coached by them.

Rückhalt
Wer um 5:30 aufsteht um mit seinem wahnsinnigen Ehemann auf einen Triathlon zu fahren, gehört besonders erwähnt. Danke Schatz! Ich hoffe ich kann dir das alles einmal zurückgeben! Married and in love

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