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Olympische Distanz Frankfurt

Wenn supporten vom Rand nicht genug ist und man selber ins geschehen eingreifen will.

Ironman Frankfurt

Wenn man Frankfurt und Triathlon hört, verbinden die meisten ja eigentlich den Ironman Frankfurt und nicht den Frankfurt City Triathlon. Mir ging es genau so als mir eine Freundin erzählte das sie dort über die Mitteldistanz an den Start geht. Nachdem unser Sommerurlaub nach England geht und da Frankfurt quasi auf der Strecke liegt sagten wir als Support Crew zu. Ich habe den Onlineauftritt begutachtet und gesehen da gibt es ja auch eine Olympische Distanz, das geht immer dachte ich mir und Supporten auf! der Strecke ist besser als neben der Strecke. Also angemeldet und da war ich nun

BigDay

Top100

Es ist Samstag und ich hole meine Startunterlagen. Danach streunen wir noch ein bisschen durch Frankfurt bevor es ins Hotel geht. Im Hotel öffne ich die Startunterlagen und wundere mich über die Badekappen Farbe -GOLD- ich denk mir erst mal nix grossartiges und packe meine Wechselbeutel. Danach setzte ich mich noch auf mein Rad und fahre ein paar Intervalle bevor es in die Wechselzone geht das Rad einzuchecken. Es ist viel Los und die Wechselzone ist verwinkelt. So das ich fast 10min brauche meinen Platz zu finden. Ich hänge das Rad auf und der Helm und die Startnummer müssen hier über Nacht am Rad bleiben.
Viel mehr habe ich mir gar nicht angesehen von der Wechselzone, irgendwie war es mir nicht so wichtig und ich dachte mir es wird sich schon ergeben. Daheim lese ich noch weiter in den Startunterlagen und da stolpere ich über einen Absatz. "Die schnellsten 100 Athleten bekommen eine goldene Badekappe und starten vor allen anderen im Massenstart". Wie, was? Ich Top100 in meiner Verfassung, wie kommen die drauf? Hab ich eine Zielzeit angegeben? Wenn ja was für eine Fantasiezahl hab ich denn da hinterlegt?
Die Zeit etwas an der Tatsache zu ändern ist vorbei und so heißt es das Beste daraus zu machen. Der Druck steigt!

Raceday

Meine Familie und ich gehen gemeinsam zur Wechselzone, ich gebe meine Beutel alle ab und merke wie laaaaannnng diese Wechselzone ist. Wir sind früh genug dann um bei den Starts der Sprintbewerben zuzusehen. Ich nutze die Zeit und Schwimme mich ein. Es ist 5min vor dem Start und ich entscheide mich doch ohne Brustgurt und Uhr zu starten. Also schnell raus aus dem Speedsuite und Brustgurt runter. Alles meiner Frau in die Hand gedrückt und ich mache mich auf in die erste Startgruppe.
3-2-1 und los gehts, ich schwimme und es läuft zäh, aber das wusste ich ja schon vorher das schwimmen aktuell nicht gerade meine Stärke ist. Irgendwann komme ich dann doch aus dem Wasser. Ich schnappe mir meinen Wechselbeutel und ab gehts zum umziehen. Einteiler an, Socken und Schuhe an und dann gehts auf den langen Weg durch die Wechselzone. Den Einteiler ziehe ich mir unterwegs an, Zeit genug hab ich ja. Beim Rad noch schnell den Helm und die Startnummer anziehen und dann geht es los. Rauf aufs Rad und treten. Es läuft gut und ich fühle mich Wohl. Ich überhole Athlet um Athlet. Nach ein paar Kilometern meldet sich mein Hinterrad. Ich bleib kurz stehen und merkte das ich über einen Aufkleber gefahren bin und der jetzt immer am Rahmen angeschlagen hat. Also runter damit, rauf aufs Rad und weiter gehts. Die Strecke ist super flach und in der ersten Runde ist es ein leichtes fair zu fahren. Es geht nur einmal "bergauf" - 10hm über eine Brücke doch gerade hier lassen meine Konkurrenten Federn. In der zweiten Runde ist viel Los und fair fahren ist stellenweise gar nicht mehr möglich. Einige nutzen das aus und fahren bewusst im Windschatten -Lutscher-
Die zweite Wechselzone kommt überraschend schnell, also raus aus den Schuhen und absteigen. Oh verdammt Schuh aus dem Pedal gerutscht und der liegt am Boden. Also Schuh aufheben, Rad in die Wechselzone schieben Schuh aufs Rad legen. Okay hält nicht, noch mal probieren. Plötzlich schreit einer der Helfer, nimm ihn doch mit. Welch kluge Idee! Also Schuh in die Hand und weiter zum Wechselbeutel 2. Schuhe an, Schuh rein, Kappe, Gel in die Hand und raus auf die Strecke. Ich fühle mich gut laufe. Ich hab keine Ahnung wie schnell ich bin , das einzige was ich merke ist das ich viele Läufer überhole. Die erste Runde vergeht wie im Flug und auch die zweite Runde läuft hervorragend. Meiner Frau sagte ich vollmundig das ich kurz nach dem Mittagessen im Ziel bin und wirklich, auf dem letzten KM hörte ich das 12Uhr läuten. Die letzten 100m genieße ich in vollen Zügen und laufe durchs Ziel.

Wenn Fantasie zur Realität wird.

Was ich beim Zieleinlauf nicht wusste, war was ich wirklich geleistet habe heute. Schwimmen war wie erwartet nicht besonders mit 00:29:07, dann dreht ich aber sichtlich auf. Beim Radfahren knallte ich eine 01:09:39 raus, auf einer Strecke die mir nicht gerade auf den Leib geschneidert ist und 45km lang ist. Aber das beste kommt zum Schluss. Mit 00:41:51 über die 10km bin ich mehr als zufrieden.
Summa summarum habe ich die goldene Badekappe wohl doch zurecht getragen, denn mit dem 59 Platz Overall (1049 Finisher) kann ich wirklich zufrieden sein.

Ready for The Giant

TIME Triathlon Alpe d'Huez